Freitag, 10. März 2023

Die Umsiedlungen der Volksdeutschen zwischen 1939 und 1941 betrafen viele Gruppen von Volksdeutschen unter der Losung „Heim ins Reich“


Nach dem deutschen und sowjetischen Überfall auf das Land Polen im September 1939 und der anschließenden Niederlage der polnischen Armee, wurde Polen als selbstständiger Staat zwangsaufgelöst.

Mit dem deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28.09.1939 in Moskau wurde Polen zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Etwa die Hälfte des von der Wehrmacht besetzten polnischen Gebietes wurde dem Deutschen Reich als Reichsgau „Danzig-Westpreußen“ und „Wartheland“ eingegliedert. Diese beiden sogenannten Reichsgaue sollten innerhalb von 10 Jahren „eingedeutscht“ werden. Deutsch wurde als einzige Amtssprache vorgeschrieben, der Gebrauch des Polnischen in Unterricht und Öffentlichkeit verboten. Polnische Orts- und Straßennamen wurden durch Deutsche ersetzt.

Ab November 1939 wurden Juden und Polen in den annektierten Gebieten Opfer einer „rassischen Flurbereinigung“, vertrieben, deportiert oder ermordet. Es begann eine große Umsiedlung in ein neu gegründetes Generalgouvernement, um Platz zu schaffen für deutsche Umsiedler, die als Minderheiten östlich der Reichsgrenzen lebten.

Unter dem Motto „Heim in Reich“ sollten Volksdeutsche z.B. aus dem Baltikum, Rumänien und dem ukrainischen Wolhynien stammenden Menschen die beiden o.g. Reichsgaue neu besiedeln.

Nach einem weiteren, im November 1939, abgeschlossenen, deutsch-sowjetischen Abkommen über die Umsiedlung von Deutschen aus der Ukraine verließen bis Februar 1940 über 100.000 Menschen Wolhynien und Ostgalizien Richtung Westen. Etwa 90 Prozent der Baltendeutschen wurden bis zum Frühling 1940 umgesiedelt. Es folgen Bessarabien- Bukowina- und Dobruscha Deutsche. So siedelten sich mehr als 300.000 Deutschstämmige bis 1941 in den beiden Reichsgauen an. Diese Umsiedlung verlief erst planmäßig, dann später oft chaotisch und desorganisiert. Die Menschen verbrachten armselig monatelange Wartezeiten in Übergangslagern. Die wehrpflichtigen Männer wurden zum Kriegsdienst eingezogen.

Entgegen aller Erwartungen und Planungen fanden sich jedoch bei weitem nicht genügend Volksdeutsche, um durch die Vertreibung entvölkerten Gebiete neu zu beleben. Nur wenige Deutsche aus dem „Altreich“ waren bereit, als Siedler in die ehemals polnischen Gebiete zu ziehen. Die alten polnischen Gebiete waren als rückständig bekannt, wirtschaftlich sowie auch kulturell. Im August 1943 wurden die Umsiedlungsmaßnahmen abgebrochen. Die Einwandererzentrale lag in Lodz. Heute ist die Materialsammlung über die Umsiedlung der Volksdeutschen im Bundesarchiv gelagert.  

 


 gezeichnet: Greiser

  

 


 


1939/1941

Oktober 1939


 

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