Sonntag, 13. November 2011

Kolonisation in Pommern

Pommern war ursprünglich vom germanischen Stamm der Rugier bewohnt, denen nach der Völkerwanderung Slawen folgten, die das Land Pomorje ("Küstenland") nannten und schon 600 n. Chr. bedeutende Handelsplätze an der Ostsee besaßen. Im unteren Oderraum setzten sich die Liutizen durch, östlich die Pomoranen. Seit etwa 1100 herrschten einheimische Fürsten über Slawien (Pommern-Stettin) und Pommern (das spätere Pommerellen mit Danzig). Die Christianisierung begann unter Bischof Otto von Bamberg, der 1140 das Bistum Wollin gründete. Um 1128 setzte die Germanisierung Pommerns ein. Adlige, Mönche, Handwerker und Bauern wurden von den pommerschen Fürsten ins Land geholt. Es kamen Händler und deutsche Bauern, die neben bestehenden größeren slawischen Siedlungen ihr Orte gründeten. Im Norden an den Küsten siedelten niederdeutsche Bevölkerungsgruppen (Friesen und Niedersachsen), ins landesinnere kamen von Süden her Bauern aus der Altmark auf das Weizenackerland. Durch das Geschlecht der Askanier wurden Burgen angelegt.
Die pommerschen Fürsten erhielten 1181 die Anerkennung als deutsche Reichsfürsten. 1317 gewann Slawien die ehemals pommerellische Gebiete von der Leba bis zum Gollenberg bei Köslin; von hier aus wurde der Name Pommern auch auf die westliche Gebiete übertragen. Die Reichsunmittelbarkeit ging in der Zwischenzeit durch brandenburgische oder polnische Oberhoheit verloren, wurde aber 1529 im Grimnitzer Vertrag durch Verzicht Brandenburgs auf die Lehnshoheit, sowie 1530 durch Bestätigung Kaiser Karls V. wiederhergestellt. 1534 wurde in Pommern die Reformation eingeführt. Durch das Bauernlegen 1556 begann eine große Flucht nach Polen und Danzig.
Im Westfälischen Frieden 1648 kam Hinterpommern an Brandenburg, während Vorpommern, Rügen, Stettin, Gollnow und die Odermündungen an Schweden fielen, das 1720 Vorpommern zwischen Oder und Peene und 1815 auch den Rest an Preußen abtrat. Die preußische Provinz Pommern bestand aus den Regierungsbezirken Köslin, Stettin und Stralsund (bis 1932); 1938 wurde der Nordteil der Grenzmark Posen-Westpreußen als Regierungs-Bezirk Schneidemühl angeschlossen.
1751 wurde durch die Friderzianische Kolonisation in den Ämtern Bütow, Colbatz, Draheim, Friedrichswalde, Jasenitz, Königsholland, Lauenburg, Naugard, Neu-Stettin, Padugla, Rügenwalde und Stepenitz Ansiedlungen vorgenommen. Ferner wurden in den verschiedenen Eigentumsdörfern von Städten Siedler aufgenommen.


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